Film plus Kritik - Online-Magazin für Film, Kino & TV

„Ich bin ein Nazi. Ich mag Hitler.“ So etwa lautete Lars von Triers Statement bei den Filmfestspielen von Cannes 2011, nachdem er auf sein deutsch/jüdisches Erbe angesprochen wurde. Dass er danach (für ein Jahr) zur persona non grata in Frankreich erklärt wurde, mag dem streitbaren Regisseur durchaus Freude bereitet haben: Die Lust an der Provokation zieht sich durch sein gesamtes Werk.

Als „Nymph()maniac“ 2013 angekündigt wurde, ein Film mit expliziten Sexszenen, gedreht mit Pornodarstellern, mit einer selbsternannten Nymphomanin im Zentrum des Geschehens, war die Erwartungshaltung groß: Zweiteilig sollte das neueste Machwerk des dänischen Enfant Terrible noch dazu sein, mit einer Gesamtlaufzeit von über 4 Stunden. Bei den Filmfestspielen in Cannes (bei denen von Trier inzwischen wieder willkommen war) wurde ein noch längerer „Director´s Cut“ gezeigt – auf diesen bezieht sich diese Kritik.

Joe (Stacey Martin, Charlotte Gainsbourg) bezeichnet sich selbst als Nymphomanin: Als sie in einem Hof zusammengeschlagen von Seligman…

Ursprünglichen Post anzeigen 346 weitere Wörter